Lexikon: B
Brühwurst
Brühwürste verführen durch ihre einzigartige Zubereitungsweise – sei es durch Brühen, Backen, Braten oder andere kunstvolle Hitzebehandlungen. Ihr Geheimnis liegt in der sorgfältigen Verarbeitung von fein zerkleinertem, rohem Fleisch, welches durch die Beigabe von Kochsalz – oft in der speziellen Form von Nitritpökelsalz – und gegebenenfalls anderen Kuttersalzen, verfeinert mit Trinkwasser oder Eis, zu einer harmonischen Einheit verschmilzt. Die Hitzebehandlung führt dazu, dass das Muskeleiweiß koaguliert und die Wurst auch nach erneutem Erhitzen ihre Schnittfestigkeit bewahrt. Die Menge des beigefügten Wassers variiert je nach Wursttyp. Bei manchen Sorten wird Wasser teilweise durch bis zu 10% Blutplasma oder Blutserum ersetzt, oder bei bestimmten, zum Braten gedachten Würsten durch 5% Milch. Das so entstandene Brät präsentiert sich in zwei Formen: Als zerkleinerte Rohmasse und als fertige Mischung zur weiteren Verarbeitung in Brühwürsten.
Würste, die in ihrem rohen Zustand verkauft und erst zuhause durch Brühen, Backen oder Braten veredelt werden, bilden die Gruppe der Brühwursthalbfabrikate. Mit einer beeindruckenden Vielfalt von hunderten Varianten bildet die Brühwurst das Herzstück der deutschen Wurstkultur. Von traditionellen Fleischwürsten, über Bierschinken, bis hin zu feinen Pasteten und herzhaften Snacks wie knackigen Würstchen, Frankfurtern oder der geliebten Weißwurst – sie alle gehören zur großen Familie der Brühwürste, deren Namen sie ihrer finalen Zubereitung im heißen Wasser verdanken, die sie haltbar und schnittfest macht.
Einige Brühwurstvarianten werden vor dem finalen Brühprozess noch geräuchert, was ihnen ein zusätzliches Aroma verleiht. Trotz ihrer vielfältigen Zubereitungsarten sind Brühwürste – abgesehen von konservierten Formen wie Dosenwürstchen – nur begrenzt haltbar. Daher ist eine kühle Lagerung essentiell, um ihre Frische zu bewahren.